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Für Lotta
Asmira Omercic, Eva Marek, Hans-Peter Gratt Nachruf für meinen Radiergummi
Vor einigen Jahren freundeten
wir uns im Kaufhaus an. Wir waren sofort auf der gleichen Wellenlänge und ich
wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann. Deine anfangs noch weißen Borsten
strahlten mich an und zauberten ein Lächeln auf meine Lippen. Zuhause
verbrachten wir einige Stunden zu zweit ganz alleine. Du scheutest vor nichts
zurück und standest mir immer treu zur Seite. Doch die Jahre vergingen wie im Nu
und dein Strahlen verblasste in meinem Blickfeld. All deine Kraft stecktest du
intensiv in deine Arbeit. Asmira
Omercic, Eva Marek, Hans-Peter Gratt, 4. Klasse, 2005/06
Nachruf für meine Brille Wie konnte es nur so weit
kommen? Warum musste ich dich auf diese grausame Art und Weise verlieren? Ich
weiß noch genau, als wir uns das erste Mal sahen... Es war Liebe auf den ersten
Blick. Beim Optiker in der Stadt. Du fielst mir sofort auf. Dich musste ich
einfach haben. Wegen dir verließ ich sogar meine alte Liebe. Regelmäßig kam ich
dich besuchen, bis wir dann endlich ein Paar waren. Durch dich sah ich die Welt
mit ganz anderen Augen. Du halfst mir Dinge einfach ganz anders zu erkennen. Wir
machten alle eifersüchtig, da die Chemie zwischen uns passte. Nie werde ich
unsere gemeinsamen Stunden vergessen. Auch in der Schule, wenn ich in der
letzten Reihe saß, warst du für mich da und halfst mir beim Entziffern der
kleinen Buchstaben. Und jetzt? Bist du total verrückt mich hier in dieser
unscharfen Welt alleine zu lassen?? Ach, ich konnte wirklich nicht wissen, dass
du am Boden übernachtet hattest. Es war einfach zu dunkel, ich hatte dich
übersehen. Meine Füße trampelten dich zu Tode. Ach, meine Geliebte, was soll ich
nur ohne dich machen? Ich werde mir halt eine neue Brille kaufen müssen. Theresa Leitner, 4. Klasse,
2005/06 Was soll ich nur ohne dich
machen? Wie soll ich weiterleben? Du warst mein ständiger Begleiter. Nur auf
dich konnte ich mich immer verlassen. So etwas Schönes wie dich konnte man nur
an speziellen Orten finden. Als ich dich entdeckte, funkte es nur so in meinen
Augen. Denn du hattest so eine tolle, lustige Form. Ich habe dich gesehen,
gekauft und mitgenommen und ich habe es nie bereut. Ob ich im Urlaub, in der
Schule, auf dem Spielplatz oder an anderen Orten war, mich hat man nie ohne dich
getroffen. Du hattest deinen Platz auf meiner Nase. Du hast mit deinen
glasklaren Augen alle Blicke auf dich gezogen. Jeder, der mich kannte, hat mich
bewundert. Nur ich hatte das Glück dich zu besitzen. Doch dann geschah etwas
Schreckliches. Wir sind etwas im Wald herumgewandert. Plötzlich übersah ich eine
Wurzel und stolperte. Leider bin ich genau auf dich gefallen. Du bist in deine
Einzelteile zersprungen. Vor meinen Augen! Seit diesem Tag sind wir getrennt.
Ich bin traurig, denn ich bin schuld, dass wir nicht mehr zusammen sind. Ich
werde dich nie vergessen. Wir passten zusammen, wie Pech und Schwefel. Aber es
wird mir nichts anderes übrig bleiben, als mir eine neue Brille zu besorgen. Anna Osterauer, 4. Klasse,
2005/06
Nachruf für meinen Radiergummi
Vor einigen Wochen freundeten wir uns im Kaufhaus an. Wir waren sofort auf der
gleichen Wellenlänge, und ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen konnte.
Deine anfangs noch strahlend weiße Farbe zauberte ein Lächeln auf meine Lippen
und von deinen Kurven war ich schon immer besessen. Egal, ob in der Schule oder
auch zu Hause, du standest mir immer treu zur Seite und warst immer griffbereit.
Ich kann mich noch genau daran erinnern, als du zusammen mit mir diese
schwierige Rechenaufgabe gelöst hast. All deine Kraft stecktest du intensiv in
deine Arbeit, du brachtest auch die schlimmsten Rechenfehler aus meine Heften.
Doch die Zeit verging im Nu und du schrumpftest immer mehr zu einem nutzlosen
Ding heran. Und jetzt liegst du da, so reglos wie noch nie zuvor, so klein und
schmutzig. Aber nun muss ich ehrlich zu dir sein, mein geliebter Radiergummi,
und muss dir gestehen, dass ich einen anderen habe.
Eva Marek, 4. Klasse, 2005/06
Vor etwa einem Jahr begegneten wir uns im Libro! Ich war sofort von dir
begeistert. Dein strahlendes Weiß stach mir sofort ins Auge und ich musste dich
unbedingt haben. Nach einer kleinen Diskussion mit meiner Mama durfte ich dich
mit nach Hause nehmen. Dort gefielst du mir immer mehr und mehr. Denn du
machtest deine Arbeit schön, gründlich und ohne viel Druck dabei zu benötigen.
Du halfst mir bei Schularbeiten, Tests und
bei Hausaufgaben, und ich konnte mich immer darauf verlassen, dass du da warst,
wenn ich dich brauchte. Dir machte es auch nichts aus bemalt zu werden. Im
Gegenteil, du mochtest es gekitzelt zu werden. Meine Freunde und Mitschüler
beneideten mich, da du der Beste warst. Du hast sogar deren Fehler gerne
korrigiert, trotzdem kamst du immer zurück zu mir. Du stecktest deine ganze
Kraft nur in die Arbeit und ich musste leider mit ansehen, wie du immer kleiner
und einfach ... älter wurdest. Ich fühle mich so schuldig, denn ich war es, die
dich am meisten brauchte und die dich auch am meisten nutzte. Ja, es tut mir
sehr Leid, dass du wegen mir nun so klein und beinahe nicht mehr da bist. Es tut
mir Leid, mein lieber und allerliebster Radiergummi. Mama hat mir zwar wieder
einen Neuen geschenkt, doch du bist und bleibst meine Nummer Eins, denn keiner
kann je besser sein als du. Deine letzten paar mm³ lege ich hiermit in meine
Schatztruhe und hoffe, du wirst es hier schön haben. Natürlich werde ich ab und
zu nach deinem Wohl sehen, doch ich kann dir nicht versprechen, dass es so sein
wird wie früher, das kann ich einfach nicht. Bis bald, mein liebster
Radiergummi!
Asmira Omericic, 4. Klasse, 2005/06
Ich wollte dir nur noch einmal danke sagen für die vielen Schulstunden, in denen
du mir beigestanden bist. Bei Schularbeiten, Hausübungen und Schulübungen hast
du mir geholfen meine Fehler zu korrigieren und diese nochmals zu überdenken.
Manchmal bist du vielleicht auch wegen deines Aussehens gehänselt worden, doch
ich habe dich immer, so gut es ging, verteidigt. Am liebsten mochtest du es,
wenn man dich in die Hände nahm und ganz fest drückte. Dies habe ich sehr oft
gemacht, da meine Fehler häufig sehr schlimm waren. Am wenigsten gefiel es dir
in den Ferien, denn da habe ich dich Zeiten lang vernachlässigt. Doch wenn du
mich wiedergesehen hast, ist für dich die Sonne aufgegangen. Manche Tage hattest
du versehentlich mit meinen Freunden verbracht, aber diese hast du mir zum Glück
verziehen. Doch leider muss ich jetzt Abschied nehmen, denn meine männlichen
Freunde haben dich als Spielball benutzt und du bist durch den Raum geflogen.
Viele Zeiten konnten ich dich noch retten, doch das Schicksal wollte es nicht,
dass wir beide zusammenbleiben. Deinen letzten Flug hast du jedoch sehr
genossen, denn dieser ging endlich einmal in die frische Luft. Am Anfang dieses
Fluges hast du nicht geahnt, dass du auf dem Boden landen würdest und nicht in
den Händen von einem meiner Mitschüler. Es fällt mir nur sehr schwer dir auf
Wiedersehen zu sagen. Doch vor deinem Verschwinden ist mir nichts anderes
eingefallen, da ich einen riesen Schock hatte. Ich sage nochmals DANKE, mein
lieber, schon sehr alter Radiergummi.
Katharina Exenberger, 4. Klasse, 2005/06 |
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