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Liebe im
Irrenhaus Verena Maier, Christina Egerbacher Texte über
mich - Tagebucheintragungen
Liebe im Irrenhaus
Robinson Mantova war ein sehr alter Mann. Er hatte sein Leben lang gespart,
jedoch hatte er keine Verwandten, die sein Geld erben konnten. Der Millionär
hatte schon viele lange, weite Reisen, die sehr teuer waren, gemacht, doch ohne
Begleitung war es langweilig. Zur Weihnachtszeit fiel ihm ein, dass er sein Geld
verschenken konnte. Als er dann am 24. Dezember auf der Straße stand und sein
Geld verteilte, verständigte ein leicht beschwipster Passant die Polizei. Sie
brachten Robinson Mantowa ins Irrenhaus. Widerstandslos ließ sich der Millionär
in die Anstalt einfahren. Seine Zimmergenossin Stephanie war sehr gefährlich.
Sie hatte schon zwei Menschen umgebracht. Robinson verknallte sich sofort in die
Mörderin. Eines Tages fassten die beiden einen waghalsigen Plan. Sie
überrumpelten zwei Wächter, zogen deren Kleidung an und liefen aus dem
Irrenhaus. Die beiden Turteltauben setzten sich in die Karibik ab und heirateten
dort.
Verena Maier und Christina Egerbacher, 3. Klasse 04/05
Inseltraum mit Folgen
David war Matrose auf einem Flugzeugträger, aber er war kein besonders guter. Er
vernachlässigte oft seine Pflicht, da er häufig betrunken war. Am Morgen des
siebzehnten Tages war David gerade dabei, das Deck zu schrubben, als er einen
Hai sah. Der Arme erschrak so sehr, dass er stolperte. Um Hilfe schreiend
platschte er in den Pazifischen Ozean. Sofort kam ihm ein Rettungsboot zu Hilfe.
Doch zum Pech der beiden Insassen wog David 100 kg. Deswegen kenterte das Boot,
als Davids Retter den Verunglückten heraufziehen wollten. Das Boot schlug auf
einen Felsen auf und zerbrach in seine Einzelteile, die beiden Matrosen
ertranken. Das sah der Kapitän des Flugzeugträgers und steuerte auf David zu,
jedoch übersah er ein Korallenriff. So sank auch das große Schiff und mit ihm
zwanzig vollgetankte Flugzeuge und eine Besatzung von 100 Leuten. Die Matrosen
wurden von den Haien aufgefressen. Zum Glück konnte sich David auf ein Floß
retten und schlief ein. Als er aufwachte, lag er an einem wunderschönen
Palmenstrand. David fühlte sich wie im Paradies. Rings um ihn herum sah er
Kokospalmen und Bananenstauden sowie Sand und Holz, mit dem er sich eine Hütte
bauen konnte. Der Matrose machte sich sofort an die Arbeit und nach acht Stunden
hatte er einen Unterschlupf gebaut und eine Art Bett angefertigt. Als es zu
dämmern begann, holte sich David Bananen, Kokosnüsse und ein paar Holzscheiter.
Da der Verschollene nun müde war, legte er sich bald aufs Bett und schlief ein.
Plötzlich hörte David ein Motorengeräusch. Sofort lief er zum Strand und da sah
er ein schnittiges Motorboot mit seiner Frau. Nun war David gerettet.
Verena Maier und Christina Egerbacher, 3. Klasse 04/04
Einmal eine gute Tat und dann....
„Ich bin nicht verrückt!“, schrie der Mann.
„Glauben Sie mir, das höre ich fast von allen Patienten in dieser Nervenklinik.
Sagen Sie mir den Grund, warum Sie
am Marktplatz Geld verschenkt haben!“
„Ich heiße Peter Müller, bin 94 Jahre alt und leide an einer unheilbaren
Krankheit. Ich bin ein reicher Unternehmer. Mein ganzes Leben lang habe ich mein
Einkommen gespart. Da ich keine Verwandten mehr habe, wollte ich den Menschen,
jetzt zur Weihnachtszeit, eine Freude machen und meine Reichtümer am Marktplatz
verschenken. Konnte ich doch nicht wissen, dass man für eine gute Tat in eine
Nervenklinik eingewiesen wird!“
Doch ich als Arzt hörte dauernd solche Geschichten und glaubte ihm nicht. Konnte
ich doch nicht wissen, dass er ein wirklich reicher Unternehmer war, der es nur
gut meinte.
Schlau war Peter Müller ganz bestimmt, denn er ist irgendwie aus der Klinik
entwischt.
Anna Osterauer und Theresa Leitner, 3. Klasse 04/05
Bedrohlich schauten die Felsen auf mich herab. Vor einer Stunde wurde ich Zeuge
eines hinterlistigen Mordes. Ich saß an einem reinen, klaren Bach und kühlte
meine Füße vom langen Wandern etwas ab. Plötzlich hörte ich Schreie. Ich
beobachtete, wie zwei Menschen, eine Frau und ein Mann, um ihr Leben kämpften.
Ein maskierter Mann richtete eine Pistole auf die beiden.
„Bitte, lass uns gehen!“, hallte es zu mir herab. Doch der Verbrecher ließ nicht
locker, mit hasserfüllten Augen sprach er den hilflos wirkenden Leuten. Auf
einmal kam ein zweiter Maskierter, mit einem muskelbepackten Körper. Die Frau,
der die Angst ins Gesicht geschrieben war, schluchzte: „Warum? Warum tut ihr
das, was haben wir getan? Seht ihr denn nicht, dass ich ein Kind in mir trage?“
Da sah ich es auch, die Frau hatte tatsächlich einen gewölbten Leib. Die zwei
Mörder berieten sich kurz und schossen der Frau danach ohne zu zögern in den
Bauch. Sie konnte das Gleichgewicht nicht mehr halten und stürzte 15 m in die
Tiefe. Ein lauter Knall ertönte, als ihr blutüberströmter Körper auf den
felsigen Boden aufprallte.
Als ich mich dem verstümmelten Körper näherte, knallte vor meinen Füßen der Mann
mit einem Schuss im Kopf auf. Von meiner Stirn kullerten
unzählige Schweißperlen herab. Als ich vergeblich versuchte, bei dem Mann
einen Puls zu finden, sah ich, wie die Frau sich bewegte. Blitzartig ließ ich
von dem bereits toten Körper ab und versuchte, ihr zu helfen.
Stimmen, die immer näher kamen, ließen mich zusammenzucken. Ich verstand nicht
viel, doch etwas hörte ich ganz deutlich heraus: „Sieh nach, ob die beiden noch
leben!“ Schritte kamen näher und näher. Fest entschlossen packte ich die Frau am
Arm und zerrte sie in eine kleine Höhle, die wie eigens für uns in die Felswand
gebaut war. Ihre letzten Worte sprach sie mit schmerzerfülltem Gesicht: „Mein
Baby.“ Danach hörte ich sie nicht mehr atmen. Tränen der Trauer und Angst
kullerten aus meinen Augen, über die Nasenspitze und tropften anschließend auf
die kalte Leiche, die in meinen Armen lag. Mein ganzer Leib zitterte, mit
letzter Kraft suchte ich den Weg aus der Höhle.
Am Bach erschallte ein weiterer Schuss und abermals zuckte ich zusammen. Das
Einzige, an das ich dachte, war mein Leben. Mit einem Stein bewaffnet schlich
ich aus der Höhle. Der Mörder war verschwunden. Die Leiche des Mannes lag reglos
mit offenen Augen im nun blutigen Bach.
Tatjana Lintner, 3. Klasse 04/05
Ich saß auf einer Schaukel in unserem Hof, als mir bewusst wurde, dass es bald
vorbei sein würde.
Schluss mit Lernnachmittagen, langen Gesprächen oder einfach nur mit dem
Herumtoben.
Wir sahen uns noch ein letztes Mal in die Augen, bevor meine beste Freundin
Annelies in ein Auto stieg. Ich konnte sie nicht einmal zum Abschied umarmen.
Wir waren zu dieser Zeit zerstritten, den Grund weiß ich selber nicht mehr so
genau. Wir hatten so viel zusammen überstanden,
die Scheidung meiner Eltern zum Beispiel oder den plötzlichen Tod ihrer
Großmutter. Ich wusste nur, von meiner Mutter, dass Annelies in eine andere
Stadt ziehen würde. Ihr Vater hatte dort wohl einen tollen Arbeitsplatz und eine
riesige Wohnung gefunden. Ich dachte lange über unseren traurigen Abschied nach
und bereute es immer wieder, dass ich sie nicht umarmt hatte und wenigstens ihre
Telefonnummer genommen hatte.
So musste ich mich ohne Annelies durch die Hauptschule kämpfen. Ungefähr acht
Jahre nach dem Umzug von Annelies hielt ich mein Maturazeugnis in den Händen und
fing an mir Gedanken über sie zu machen. Ich fragte mich, ob sie auch so
erfolgreich sei und ob sie auch so oft an mich wie ich an sie denken würde. Nach
der Matura studierte ich und wurde Professorin an einem Gymnasium in Berlin.
Ich hatte eine Schülerin, die ich sehr gern mochte. Sie war ziemlich intelligent
und nett. Wahrscheinlich mochte ich sie auch so gern, weil sie mich mit ihrem Verhalten an Annelies erinnerte.
Ich benannte meine Tochter nach Annelies.
Sie war zu diesem Zeitpunkt gerade neun geworden und hatte eine Freundin, die
den gleichen Namen wie ich hatte. Laut meiner Tochter hatten sie alles
gemeinsam. Ihre Mutter war auch Professorin, doch ich hatte mit ihr nur am
Telefon gesprochen und nie mit ihr persönlich. Ich beschloss die Mutter von
Annelies’ bester Freundin zu einer Tasse Kaffee einzuladen. Als es am
ausgemachten Tag klingelte und ich die Tür aufhielt, standen die beste Freundin
meiner Tochter und ihre Mutter vor mir.
Als ich in die Augen der jungen Frau blickte, bemerkte ich, dass es dieselben
Augen waren, die ich fast zwanzig Jahre zuvor das letzte Mal gesehen hatte.
Asmira Omercic, 3. Klasse 04/05 Texte über mich - Tagebucheintragungen Sie sagen, ich bin brutal, weil ich immer Kinder zusammenschlage. Das behaupten alle. Aber ich mache so etwas nicht, denn das ist nicht nett. Ich will jedem sagen, dass das nicht stimmt. Immer, wenn jemand verhauen wird, dann bin ich es. Aber das stimmt nicht. Ich fühle mich so einsam in meiner Klasse. Patrick Bimingstorfer, Aldin Murtic, 3. Klasse, 2006/07 Sie sagen, ich bin fett. Jeder sagt, ich wäre fett und ein Warzenschwein.
Meiner Meinung nach bin ich nicht fett. Ich habe gar keinen Freund in der
Schule. Jeder verarscht mich. Wenn ich in die Stadt gehe, starren mich die Leute
an. Ich habe nur einen Freund, das ist die Schokolade. Leo Zubonja, 3. Klasse, 2006/07 Ein Mann in meiner Nachbarschaft war so etwas von neugierig. Er versuchte, sich überall einzumischen, in Dinge, die ihn eigentlich gar nichts angingen. Ständig saß er an seinem Fenster und beobachtete uns Kinder beim Spielen. Dabei schrieb er sich fast durchaus etwas in sein Notizheft. Einmal ging meine Mutter zum ihm hin und drohte ihm mit einer Anzeige. Aber der Mann ließ sich damit nicht kalt stellen. Deshalb verständigte meine Mutter tatsächlich die Polizei. Und als die Beamten da waren, läuteten sie dem Mann. Erstaunt fragte er: „Was ist los?" Da antwortete meine Mutter: „Warum belästigen Sie immer die Kinder?" „Ich belästige sie ja gar nicht." Meine Mutter fragte ihn, was er in sein Notizheft schreibt. Der Mann zeigte meiner Mutter das Heftchen. Sie erkannte einen Plan für einen Fußballplatz für die Kinder. Als das meine Mutter sah, kam ihr ein Lächeln ins Gesicht, sie entschuldigte sich bei dem Mann und ging aus dem Haus. Zwonimir Gudelj, 3. Klasse, 2006/07 Ich saß vor
dem Fernseher und dachte über meine Probleme in der Schule nach. Seit dem
letzten Jahr wurde ich in der Schule schlechter. Als ich über meine Probleme
nachdachte, kam meine Mutter in das Wohnzimmer herein. Sie fragte mich, was mit
mir los sei, aber ich konnte ihr mein echtes Problem nicht sagen.Vor einem Jahr
ließen sich mein Vater und meine Mutter scheiden und das hatte mich tief
verletzt. Mein Vater zog nach Köln und heiratete eine andere Frau. Ich hatte
meinen Vater sehr vermisst, aber das konnte ich meiner Mutter nicht sagen. Oft
wollte ich meinen Vater anrufen, doch ich traute mich nicht. Irgendwann reichte
es mir – ich wollte meinen Vater wieder sehen. Mir war egal, ob meine Mutter
sich um mich Sorgen machte. Am Dienstag lief ich von der Schule weg. Am
Hauptbahnhof vom Berlin stieg ich in den Zug ein und fuhr nach Köln. Als meine
Mutter bemerkte, dass ich verschwunden war, rief sie die Polizei ein – erzählte
sie mir nachher. Gott sein Dank hatte ich mir die Adresse gemerkt, sonst hätte
ich mich in Köln verirrt. Ich stand zitternd vor seiner Tür und klopfte. Mein
Vater machte auf. Er hatte ein paar weiße Haare, sonst war er immer noch der
alte Vater. Als er mich sah, umarmte er mich und drückte mich ganz fest. Ich
weinte vor Freude und drückte ihn auch. Mein Vater rief meine Mutter an und
sagte, dass sie sich keine Sorgen machen soll, dass ich bei ihm sei. Meine
Mutter fuhr so schnell wie möglich nach Köln, um zu sehen, ob es mir gut geht.
Sie kam herein und drückte mich ganz fest und sagte: „Wieso hast du mir nicht
gesagt, dass du deinen Vater vermisst hast?“ „Ich traute mich nicht“, sagte ich. Aytunc
Tarakci, 3. Klasse, 2007/08 Sie sagen, ich
bin verliebt. Jeden Tag, wenn ich zur Schule gehe, freue ich mich schon, ihn zu
sehen. Alle wissen, dass ich mit ihm gehe. Bald werden es auch meine Eltern
bemerken, dass wir miteinander gehen. Ich hoffe nicht. Am Sonntag wollte ich mit
ihm weggehen, doch meine Mutter machte ein Problem, ich sollte daheim bleiben
und aufräumen. Am nächsten Tag trafen wir uns in der Stadt und er fragte mich,
warum ich nicht da gewesen war. Ich erklärte ihm warum und er verstand es. Alle
in meiner Klasse sagen, ich sei zu verliebt in ihn, weil ich dauernd Briefe
schreibe und im Unterricht nicht aufpasse. Eins hat sich verändert, seitdem wir
miteinander gehen. Ich bin schlechte in der Schule. Wenn das meine Mutter
herausbekommt, darf ich nie wieder weggehen. Deshalb muss ich mich in der Schule
wieder mehr anstrengen. Die anderen sind mir nicht so wichtig. So lange ich in
der Schule gut bin und er mich mag, ist alles ok. Valentina
Nestorovic, 3. Klasse 2007/08 Ich war draußen und sah meinem Vater beim Streichen von Balkonbrettern zu. Er strich den ganzen Nachmittag eins nach dem anderen. Als er dann endlich fertig war, ließen wir sie noch ein wenig trocknen. Am Abend strich er sie noch ein zweites Mal und wollte noch ein paar montieren. Alle Schrauben mussten wir zusammensuchen. Wir packten unser Werkzeug, schnappten uns unsere Bretter und gingen die Stiegen hinauf. Oben angekommen, sortierten wir die Bretter nach ihrer Größe und maßen alles nach. Weil es schon richtig dunkel wurde, packte mein Vater einen Halogenscheinwerfer aus. Mit dem sah man schon viel besser und wir fingen langsam zu montieren an. Als Erstes die Ecke, dann die lange Gerade, wiederum ums Eck und noch einmal eine lange Gerade. Endlich konnte das Werkzeug verräumt werden und alles wurde noch mit einem prüfenden Blick begutachtet. Eben waren wir noch in das Haus gekommen und schon hörte meine Mutter den ersten Donner. Das Gewitter kam immer näher und es wurde immer heftiger. Starker Regen und Hagelschauer kamen noch dazu. Mein Vater jammerte zwar, doch dann gingen wir doch ins Bett, denn wir waren alle schon müde. Die Bettdecke aufgehoben, hineingefallen und geschlafen. Am nächsten Morgen standen wir spät auf. Endlich saßen wir am Frühstückstisch und ich sagte zu meinem Vater: „Nach dem Frühstück müssen wir gleich nach den Brettern sehen.“ Als wir unsere Arbeit vom Vortag begutachteten, sahen wir mit Entsetzen, dass die ganze Farbe verlaufen war. Alle Mühen waren umsonst gewesen und wir bauten die Bretter wieder ab. Danach schleiften wir alle Bretter an und strichen sie von neuem. Wir montierten sie und hofften, dass uns ein erneutes Gewitter erspart bleiben würde. Christian Baruk, 3. Klasse, 2008/09 Verlaufen „Wo sind
wir?“, fragte ich. „Ich weiß es nicht!“, stotterte Bernadette. Es war sehr kalt
und es wurde bald dunkel. Bernadette und ich wollten Pilze suchen gehen, doch
wir hatten uns im Wald verlaufen. Der Weg war nicht mehr zu sehen und es wurde
langsam dunkel. Wir liefen und liefen, doch wir fanden den Weg nicht mehr.
Plötzlich stießen wir auf eine kleine Höhle. In der Hoffnung auf eine Unterkunft
für die Nacht gingen wir hinein und stellten fest, dass hier jemand lebte. „Dort
hinten!“, schrie Bernadette. „Dort hinten brennt ein Licht!“, stotterte ich. Es
war bitterkalt. Ängstlich gingen wir dem Licht entgegen und trafen auf eine alte
Frau, die neben einem Feuer saß und strickte. Sie sah uns verwundert an, aber
sie schwieg. Bernadette fragte sie, ob sie hier wohnte, doch sie wollte nicht
sprechen. Plötzlich hörte sie auf zu stricken und stand auf. Sie sah sehr
freundlich aus. Die Frau lächelte uns an und fragte, ob wir einige Kekse haben
wollten. Bernadette sah mich an und dann nickten wir, denn wir waren sehr
hungrig. Wir setzten uns zu ihr auf die Couch und fingen an zu plaudern. Sie
erzählte uns, dass sie vor
einigen Jahren auch im Dorf gelebt hatte, doch die Leute erzählten viele
Lügen über sie. Die Dorfbewohner nannten sie eine Hexe. Darauf zog sie sich in
die Wälder zurück und schuf sich hier in der Höhle eine Wohnung. Wir fingen an,
uns sehr gut zu verstehen und wir halfen ihr, ihre Wohnung noch schöner
einzurichten. Die alte Frau namens Emma und wir wurden in dieser Nacht immer
bessere Freunde. Am nächsten Tag zeigte sie uns den Weg zurück ins Dorf… Carina Zierl,
3. Klasse 2008/09 Verlaufen „Komm jetzt,
Isabell!“, rief meine Mutter aus dem Wagen. Hilflos stand ich in meinem Zimmer
und sah mich das letzte Mal um. Meine Eltern hatten ein tolles Angebot in Ravers
Hill bekommen. Das Dorf liegt fast 800 km weit weg von Red River. Alle meine
Freunde musste ich zurücklassen, aber ein Trost war es, dass ich mein Pferd
Diabolo behalten durfte. Ich ging langsam die Treppe hinunter und stieg in den
Wagen. Im Pferdanhänger wieherte der Rappe aufgeregt. Erst langsam, dann immer
schneller fuhren wir die Landstraße entlang. Nach etwa sieben Stunden Fahrt
erreichten wir das große, alte Steinhaus. Mama und Papa hatten es renovieren
lassen, denn vor einem Jahr war es in einem schrecklichen Zustand gewesen.
Schnell hüpfte ich aus dem Wagen und ließ die Laderampe herunter. Mit zittrigen
Fingern führte ich Diabolo aus dem Wagen und nahm ihm die Decke vom Rücken. Mein
Vater brachte das Zaumzeug, den Sattel und andere Sachen für Diabolo in den
Stall. Schweigend gingen Diabolo und ich hinter ihm her. Mit schnellen
Handgriffen band ich ihn vom Führstrick los und sofort galoppierte er über die
Weide. Nach wenigen Minuten rief uns Mama zum Essen. Danach schleppte ich mich
müde in mein Zimmer und packte meine Sachen aus. Gegen zehn Uhr schlüpfte ich
unter meine Bettdecke und schlief ein. Am nächsten Morgen wachte ich um halb
acht Uhr auf. Schnell zog ich mich an und schlich die Treppe hinunter, weil Mama
und Papa noch schliefen. Ich rannte zu Diabolo auf die Weide, doch er war nicht
da. Ich bemerkte ein Loch im Zaun und versuchte mich zu beruhigen. Doch panisch
lief ich eingedrückten Hufspuren hinterher. Sie führten in den nahe gelegenen
Wald. Ich weiß nicht, wie lange ich nach ihm suchte, aber irgendwo mitten im
Wald fand ich den Ausreißer. Als ich mich an seinen Hals schmiegte, entdeckte
ich die Wunde am Genick. Sie war
frisch und sah nach einer Bisswunde aus. Plötzlich hörte ich ein Rascheln im
Gebüsch. Erschrocken sah ich mich um, aber es schien, als wäre nichts da.
Aufgeregt schnaubte Diabolo mir in die Haare. Mir war klar, dass wir hier weg
mussten, also schwang ich mich auf seinen Rücken und ließ ihn losgaloppieren.
Geschickt sprangen wir über Stock und Stein
und näherten uns einem kleinen Bach.
Es war alles so ungewohnt und mit der Zeit bekam ich ein wenig Angst. Denn mir
wurde klar: Wir hatten uns verlaufen. Abrupt blieb Diabolo stehen und senkten
seinen Kopf, um zu trinken. Plötzlich hörte ich einen Ast knacken. Ich wollte
Diabolo schon antreiben, um loszugaloppieren, da erkannte ich meine Mutter und
meinen Vater. Beide suchten sie mich seit Stunden und ich erklärte, dass ich
nach Diabolo gesucht hatte und wir uns verlaufen hätten. Doch plötzlich hörten
wir einen Schrei…. Kathrin
Steinbacher, 3. Klasse 2008/09 Verlaufen Ich und meine
Schwester spazierten durch den Wald, um nach Erdbeeren zu suchen. Unsere Mutter
sagte: „Verlasst nie den Weg und seid vor der Dämmerung wieder zu Hause!“ Wir
nahmen uns das zu Herzen und stapften durch den Wald. Auf unserem Weg fanden wir
viele Erdbeeren, die wir pflückten und in eine kleine Tasche packten, die ich
bei mir hatte. Wir waren so mit dem Erdbeerpflücken beschäftigt, dass wir die
Zeit übersahen. Meine Schwester machte mich darauf aufmerksam, als es im Wald
immer dunkler wurde. Mit schlechtem Gewissen packten wir zusammen und machten
uns auf den Heimweg. „Hoffentlich macht sich Mama keine Sorgen“, sagt meine
kleine Schwester zu mir. Es war schon so dunkel, dass ich den Weg nicht mehr
erkennen konnte. In der Hoffnung, auf einen Wanderer zu treffen, irrten wir
durch den Wald. Aber wer wird denn noch so spät durch den Wald spazieren? Nach
einer Weile konnte meine Schwester nicht mehr laufen und ich musste sie tragen.
Sie war ziemlich schwer und deshalb kamen wir nur sehr langsam voran. Es war
stockfinster und ich konnte mich nicht mehr orientieren, deshalb ging ich in
irgendeine Richtung. Nach einer Weile wurde ich müde und setzte mich auf einen
Baumstumpf. Meine Schwester kletterte von meinem Rücken und setzte sich neben
mich auf den Boden. Es wurde kalt und wir froren, vor allem meine kleine
Schwester zitterte vor Kälte. „Da! Nimm meine Jacke!“, sagte ich zu ihr und
legte sie ihr um. Ich wollte aufstehen, als ich plötzlich eine Hand auf meiner
Schulter spürte. Schnell drehte ich mich um und blickte in das Gesicht eines
alten Mannes. „Braucht ihr Hilfe?“, fragte er. „J… Ja“, antwortete ich mit
zittriger Stimme. „Können Sie uns den Weg aus dem Wald zeigen?“, fragte ich ihn.
Der Mann stand auf und deutete mit der Hand, als Zeichen, dass wir ihm folgen
mussten. Er ging rasch und es fiel uns schwer, ihm hinterher zu
kommen. Nach einer Weile wurde es heller und eine befahrene Straße befand sich
vor uns. Es war die Straße, auf der uns unsere Mutter jeden Morgen in die Schule
fährt. Wir wollten uns noch bei dem Mann bedanken, aber er war verschwunden. Bianca
Freismuth, 3. Klasse 2008/09 Ich schwebte
auf einer Wolke. Plötzlich vernahm ich einen süßen Duft in meiner Nase. Ich
sprang auf und folgte dem unwiderstehlichen Geruch. Auf einmal stand ich vor
einem großen Tor und ein kleines Männchen öffnete mit einem großen Schlüssel das
Eisentor. Es führte mich hinein. In diesem Moment stand ich mitten in einer
riesengroßen beleuchteten Halle. Ich roch wieder etwas, aber dieses Mal verging
mir der Appetit schnell. Etwa Übles umringte meine Nase.
Plötzlich stand ein riesengroßes Monster vor mir, das mich mitzerrte. Ich
kreischte und schrie um Hilfe, aber niemand konnte es hören. Das Ekel erregende
Ungetüm schleppte mich Stufe um Stufe in den tiefen Keller. Mein ganzer Körper
zitterte vor Angst. Mit der Zeit schaute ich mir den Riesen etwas genauer an. Er
war riesengroß, besaß mächtige Pranken und ein dunkles Gesicht. Seine Augen
spähten hinter den dicht gewachsenen Augenbrauen heraus. Das machte mir noch
mehr Angst. Plötzlich war die Stiege zu Ende und ein dunkler Raum lag vor uns.
Er fesselte mich an einen Stuhl und stopfte mir ein Tuch in den Mund. Über einem
Feuer hing ein großer Kessel mit einer ekligen Suppe. In diesem Moment wusste
ich, was der Riese mit mir vorhatte. Er wollte mich kochen! Mit aller Kraft
versuchte ich, die Fesseln zu lösen, aber es gelang mir nicht. Als das Ungetüm
ein riesengroßes, scharfes Messer aus dem Kasten holte, blickte ich dem sicheren
Tod entgegen. Bebend fing ich zu weinen an. Da begann das Monster zu sprechen.
Es hatte eine krächzende, schwer verständliche Stimme. Völlig überraschend zog
mir dann der Riese das Tuch aus meinem Mund und bot mir einen Teller Suppe an.
Erschrocken und erstaunt zugleich schwieg ich. Plötzlich fing das starke Monster
zu weinen an und schrie: „Keiner redet mit mir, oder lobt meine Kochkünste!“ Es
weinte bitterlich, also beruhigte ich es. Der Riese stoppte die Tränenflut und
setzte sich in seinen Sessel. Er begann zu reden von seinen Eltern und ich hörte
ihm zu erzählte ihm auch etwas von meiner Familie. Das Ungetüm begann zu lächeln
und wir tratschten bis zum Morgen. Irgendwann war ich eingeschlafen. Als ich
erwachte, war er plötzlich verschwunden… Theresa
Kaindl, 3. Klasse 2008/09 |
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