4d Asylwerber

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Begegnungsnachmittag

 

Eine ganz andere Art von Begegnungsnachmittag erlebte die 4d Klasse am 22. Oktober. In Erweiterung ihrer Projektarbeit zur Welternährung, kam als Folge von Hunger  die Flucht zur Sprache.
   
   
Dass Flucht auch andere Ursachen hat, nämlich Krieg und Verfolgung, war allen bekannt und dass in Kufstein Asylwerber untergebracht sind, ebenso. So war es möglich mit den Tiroler Sozialen Diensten einen Kontakt zu knüpfen, um eine Begegnung zu ermöglichen.
Im Rahmen einer Unterrichtsstunde besuchte Herr Johannes Fontana als Betreuer mit fünf Asylwerbern die NMS 2 Kufstein.
Mit der einleitenden Vorstellung, dass in Afghanistan oder Somalia die Schüler keine Schulsachen haben und auch keine Tische zum Arbeiten, wurden in der Klasse die Möbel verrückt, sodass ein Sitzkreis zustande kam. Anschließend bekamen die Schüler und Schülerinnen bei geschlossenen Augen Nummer auf die Stirn geklebt. Ohne zu sprechen, mussten sie sich anschließend in ihrer Nummerngruppe finden. Und einer blieb ganz alleine. So konnte man sich ein wenig in das Ankommen der Flüchtlinge in einem fremden Land hineinversetzen, wenn man keinen Menschen und die Sprache nicht kennt und mit Unbekannten irgendwo untergebracht wird und zusammenleben soll.
Danach wurden die Begriffe Flüchtling und Asylwerber geklärt und aufgelistet, worauf ein Asylwerber Recht hat bzw. was er tun darf. Offen blieb die Frage, was passieren müsste, dass wir unsere Heimat verlassen.
Nach dem anschaulichen Überblick kamen die Gäste selbst zu Wort - meist auf Englisch stellten sie sich und ihr Schicksal vor: ihre wochenlange Flucht vor dem Krieg in Afghanistan oder Syrien, die Familie und die Kinder, die noch zu Hause sind und auf das Nachgeholtwerden warten, wenn dem Asylantrag stattgegeben wird; als Einziger in der Familie überlebt zu haben und geflohen zu sein, um in Frieden leben zu können. Schicksale, die berühren.
Mit einigen warmen Wintersachen als Geschenk besuchte anschließend eine Gruppe von Burschen und Mädchen das Zeltlager in Kufstein: In einem Zelt sind Flüchtlinge untergebracht, die auf der Durchreise sind, im anderen etwa 140 männliche Asylwerber,  die auf baldige positive Bescheide hoffen. Betreut werden sie von den Tiroler Sozialen Diensten und vom Roten Kreuz.
In kurzer Zeit kamen die Schüler und Schülerinnen bzw. die begleitenden Lehrerinnen mit den Asylwerbern und Betreuern ins Gespräch und konnten  einen positiven Eindruck vom Zeltlager gewinnen, obwohl allen bewusst wurde, dass das nur eine vorläufige Lösung sein kann.
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   

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