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Kartoffelgeschichten Erlebnisse
einer Kartoffel Nadine Koffou, Stephanie Seissl Erlebnisse eines Sockens Bildgeschichten Der
hinterlistige Kater Eva-Maria Lengauer-Stockner, Kathrin Steinbacher Fortsetzungsgeschichten Die Kältehummel Bianca Freismuth Kriminalgeschichten Bankraub Lukas Pfurtscheller Geschichten zu einem Bildimpuls Die Schuhe
Daniel Ellmerer, Markus Mayrhofer Alles fing in dem kleinen Dorf
Schwoich bei Familie Huber in einem kleinen Gemüsebeet 10 cm unter der Erde an.
Dort wuchs eine drei Kilo schwere Kartoffel. Eines Tages fand in Schwoich ein
Schönheitswettbewerb für Gemüse und Obst statt. Frau Huber grub daraufhin die
inzwischen 3 ½ kg schwere Kartoffel aus. Sie benannte sie nach ihrem Sohn Mario.
Dann meldete sie sich bei diesem Wettbewerb an und gewann mit ihrer
Mitstreiterin, die einen Riesenpaprika besaß, den ersten Platz und ein Preisgeld
von 1.000 €. Als die Kartoffel den Paprika sah, verliebten sie sich. Liebe auf
den ersten Blick! Die zwei Hausfrauen aus Schwoich wollten ihren großen Sieg
feiern und verarbeiteten die zwei Riesengemüse zu Paprikachips. Eine Woche
später veranstaltete Schwoich einen zweiten Wettbewerb für die verarbeiteten
Produkte. Auch diese Veranstaltung gewannen die zwei Frauen mit einem riesigen
Vorsprung. Daraufhin gab es Paprikachips für alle. Nächstes Jahr werden sie
erneut antreten.
Vor einigen Monaten wurde ich
geerntet und von meiner Familie getrennt. Da ich noch sehr jung war und gut
aussah, schwärmten alle weiblichen Artgenossinnen für mich. Am Anfang wusste ich
noch nicht, was mit mir passieren würde – bis ich die Aufschrift „Pringles“ auf
dem LKW las. Daneben war eine riesengroße, lächelnde Kartoffel gezeichnet. Von
wegen glücklich! Die wollten mich töten. Unauffällig versuchte ich
herauszuspringen, doch es war zu spät. Die Kiste, in der ich lag, wurde von den
Arbeitern zugenagelt. Ich hatte Angst. Der Schweiß drang mir aus allen Poren.
Meine Freunde waren leichtsinnig. Die konnten ja nicht lesen. Daher haben sie
nur die lachende Kartoffel gesehen und beachtet. Die taten mir alle wirklich
Leid! Aber was konnte ich schon tun? Sie retten? Nein, ich war ja selber nur
eine kleine, schmächtige Kartoffel, die im Selbstmitleid beinahe zerfloss. Doch
plötzlich sah ich einen Ausweg! Ich hatte es! Die beste Idee, die mir je
gekommen war! Ich sah eine Kerbe in der Kiste. Kurz entschlossen bat ich meine
Freundin um ihre Nagelfeile. Zwar gab sie mir das scharfe Teil, aber sie
erklärte mir, ich gehöre in die Klapse. Doch ich hörte nicht auf sie. Ich hatte
nur noch ein Ziel: Raus aus diesem Loch! Alle meine Freunde halfen mir diesen
Traum wahr zu machen. Dank der Kerbe konnten wir ein großes Quadrat
herausschneiden, wo alle hinausschlüpfen konnten. Leider gab es noch ein zweites
Hindernis. Die Ladebrücke war geschlossen. Und der Haken befand sich ganz weit
oben. Aber auch dafür fanden wir eine Lösung. Wir machten eine Räuberleiter und
öffneten den Hänger. Todesmutig sprangen wir hinaus und setzten unser Leben aufs
Spiel. Innerhalb kurzer Zeit hatten wir es alle geschafft. Froh und zittrig
gingen wir durch einen Wald. Als wir uns in Sicherheit wussten, beschlossen wir,
unter der Erde ein riesengroßes Haus zu bauen, um dort zufrieden zu leben.
Claudia Galic, Claudia
Greiderer, 4. Klasse, 2005/06
Das spannende Leben einer Kartoffel Das Erste, an das ich mich
erinnern kann, ist, dass ich meine kleinen, braunen Äuglein öffnete, und schon
musste ich fliehen. Eine riesige fette Wühlmaus war mir auf den Fersen. Durch
erdige Gänge musste ich laufen. Schrecklich, was ich durchmachte, als noch
eine so unschuldige kleine Knolle war. Kaum hatte ich diese Maus endlich
abgeschüttelt, verfolgte mich schon die nächste. Ich versteckte mich tief unter
dem Boden, wo ich ruhig und ungestört schlief. Doch plötzlich riss mich eines
Morgens eine eklige Hand aus meinem Schlaf. Es war alles wie ein einziger
Albtraum. Der weiße Zweibeiner packte mich also und war mich in einen Sack. Alle
meine Freunde und Verwandten befanden sich ebenfalls in diesem Beutel. Wir
wurden auf einen LKW verfrachtet und fuhren. Das Ziel kannten wir nicht.
Wochenlang ging es so weiter. Das Einzige, was ich spürte, war die holprige
Straße unter dem Laster. Plötzlich blieben wir stehen. Ich wagte einen Blick
nach draußen, die Wagentür wurde geöffnet, ich lehnte mich zu weit aus dem Sack,
und ehe ich mich versah, kullerte ich auf die Straße. Augenblicklich rannte ich
um mein Leben. Weg von der Autobahn traf ich sie. Sie war wohl die hübscheste
Karotte, die ich jemals gesehen hatte, abgesehen davon, dass sie auch die erste
Karotte war, die ich jemals gesehen hatte. Es war Liebe auf den ersten Blick.
Schon nach unserem fünften gemeinsamen Radieschen wussten wir, dass wir einfach
zusammengehören. Mein Leben wirkte so perfekt, bis es eine schreckliche Wendung
nahm. Es kam heraus, dass meine Geliebte mich betrogen hatten. All die Tage, die
wir nun schon zusammen waren, alles umsonst. Mrs. Karotte hinterging mich mit
einer Salatgurke. Das Leben wurde mir zuviel. Ich befreite meinen Körper von
meiner dünnen Schale, sprang mitten in die Pommes-frites-Schneidemaschine und
wurde zu Pommes verarbeitet. Heute liege ich bei Mc Donald’s, ich spüre nichts
mehr, ich liege nur da und warte, bis mich ein kleines übergewichtiges Kind
erlöst. Sarah Wurzenrainer, Tatjana
Lintner, 4. Klasse, 2005/06
Das abenteuerliche Leben einer Kartoffel Begonnen hat mein Leben, als ich
noch sehr, sehr klein war. Unter der Erde war es stockfinster. Doch eines Tages
wurde es hell und eine Hand zog mich heraus und trennte mich von meinem Zuhause.
Die Hand war warm, aber dreckig. Dann kam ich mit vielen anderen Kartoffeln auf
einen Anhänger. Er brachte mich an einen merkwürdigen Ort. Die Männer redeten
darüber, wie fett wir seien. Danach kam ich auf ein Fließband. Das
transportierte mich zu einer Maschine, die mir die Haut abzog. Gleich darauf
ging der Horrorritt weiter. Ich wurde in viele Streifen geschnitten. Danach
dachte ich, das Schlimmste wäre überstanden, doch das war nicht der Fall. Es
wurde plötzlich furchtbar heiß. Von all der Hitze wurde ich ohnmächtig. Als ich
wieder zu mir kam, war es wieder sehr dunkel. Ich fragte, wo ich sei. Da sagte
ein anderer Streifen, dass wir verpackt worden seien und nun in einem
Supermarktregal liegen. Viele Tage vergingen. Plötzlich riss irgendwer die
Packung auf und nahm mich heraus. Er öffnete seinen Mund und weg war ich. Die
Verdauung war die Hölle, doch mit ein paar Kollegen überstand ich alles. Es
wurde hell, aber auch nass. Ich und meine Kollegen klebten zusammen und sahen
aus wie eine Kartoffel. Doch dann hörte ich ein lautes Plätschern und ein
Strudel zog uns nach unten. Da war es aus mit uns. Rafaela Ellmerer, Lisa
Kronthaler, 4. Klasse, 2005/06
Die schönste Kartoffel der Welt Es war die schönste Zeit meines
Lebens. Alles und jeder bewunderte mich. Das Einzige, was mich störte, war die
ewige Belästigung am Arbeitsplatz. Immer wurde ich angefasst. Selbst vor den
schlimmsten Stellen machten die Kunden nicht Halt. Der kleine Markt, auf dem ich
ausgestellt war, war mir sehr vertraut. Deshalb haute ich ab. Ich sprang in die
Tasche eines Mannes, wo schon andere Kartoffeln lagen. Das war der schlimmste
Fehler, den ich als Kartoffel jemals begangen habe. Bis zu diesem verheerenden
Tag war es die schönste Zeit meines Lebens. Doch dann, es kam ganz plötzlich,
wurden wir aus unserer Behausung gezerrt. Zum Glück hielt ich es für besser,
mich faul zu stellen. Ich hielt die Luft an und wurde ganz braun. Als mir der
Atem auszugehen drohte, nahm mich unser Henker in die Hand und drückte mich
bewusstlos. Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich auf einem Schiff. Ich
wollte zum Bug, um zu sehen, wie dieses unglaublich große und luxuriöse Schiff
hieß: Kurze Zeit später las ich TITANIC. Wenige Sekunden danach krachte es. Das
Schiff war gegen eine Eisberg gefahren. Die Titanic sank und hunderte Menschen
verloren ihr Leben. Doch ich, die schönste Kartoffel, wurde nie erwähnt. Das
stille Ende einer wunderschönen Kartoffel. Christina Egerbacher, Verena
Maier, 4. Klasse, 2005/06
Eines Morgens weckte mich ein
höllisches Beben und der Lärm einer Maschine. Ich geriet in Panik, als ich in
diesem Moment bemerkte, dass Carlinchen verschwunden war. Es rüttelte und
schüttelte, und da kapierte ich, was los war. Nun war meine Zeit gekommen, mich
von den Wurzeln zu befreien um selbständig zu werden. Jetzt war ich eine
richtige Kartoffel. Kaum hatte ich mich an das grelle Licht gewöhnt, wurde es
schon wieder dunkel. Immer mehr und mehr Kartoffeln purzelten auf mich drauf, es
wurde unbequem und eng. Doch meine einzige Sorge war, wo Carlinchen steckte.
Nach einer turbulenten Fahrt schlief ich ein. Als ich wieder aufwachte, war ich
in Streifen geteilt, und ich hatte keine Ahnung, was mit mir geschehen war. Eine
italienische Kartoffel versuchte mit mir Kontakt aufzunehmen, doch ich verstand
leider kein Wort. Da versuchte ein französische Kartoffel zu dolmetschen, und
ich begriff, dass ich ein tiefgefrorenes Pommesstück war. Eingepackt gelangte
ich in die Kühltruhe, von wo mich eine nette Familie mit nach Hause nahm.
Plötzlich fiel ich in heißes Fett und wurde somit braun geröstet. Da sah ich nur
noch das Ketschup, das mir das gewisse Etwas verlieh. In einem Mund wurde ich zu
Brei zerkaut und danach rutschte ich durch eine Röhre in den Magen. Plötzlich
hörte ich eine helle, klare Stimme, die ich sofort erkannte. Sie gehörte zu
Carlinchen. Von nun an konnte uns keiner mehr trennen, denn zusammen flutschten
wir wieder in die Welt hinaus. Zur Zeit machen wir eine Weltreise. Asmira Omercic, Eva Marek,
Hans-Peter Gratt, 4. Klasse 2005/06 Erlebnisse eines Sockens
Es war im Sommer 2005. Ich war gerade in meinen besten Jahren. Das kleine
Geschäft, in dem ich wohnte, war mir sehr vertraut. Neben mir lag stets meine
Freundin und wir wurden jeden Tag geordnet. Doch eines Tages, wir sonnten uns
gerade, riss uns eine Hand in die Höhe. Wir schrien so laut, wie wir nur
konnten, doch es gab keine Hilfe mehr. Die Hand brachte uns zur Kassa. Wir
wurden durch den Scanner gezogen und in eine Tasche geworfen. Darin trafen wir
auf eine orange Hose und ein hellgrünes T-Shirt. In der kurzen Zeit, in der wir
zusammen unserem Schicksal entgegensahen, wurden wir gute Freunde. Nach einiger
Zeit zog uns eine Hand ins Freie. Dann hörten wir entzückte Schreie und ich kam
an einen Fuß, meine Freundin an den anderen. Plötzlich wurde es wieder dunkel um
uns und wir steckten in stinkenden Turnschuhen. So wurden wir durch die Gegend
getragen. Ich konnte nicht sagen, wie lange, aber auf jeden Fall zu lange. Denn
ich musste mitanhören, wie meine Freundin kläglich erstickte. In meinem Schmerz
wurde ich im letzten Moment noch ins Freie befördert und in eine Waschmaschine
geworfen. Mit vielen anderen Sachen wurde ich mit Wasser durchgespült und von
Waschmittel verätzt. Da wurde ich bewusstlos. Als ich wieder zu mir kam, spürte
ich, dass etwas fehlte. Ich beäugte mich misstrauisch und fand heraus, dass an
meiner Unterseite ein gutes Stück fehlte. Plötzlich riss mich der Wortlaut „Oh,
manno!“ aus meinen Gedanken. Dann ergriff mich wieder eine Hand und ich wurde in
die Mülltonne geworfen. Dort musste ich mich zum Glück nicht lange aufhalten,
denn schon kam das Müllauto. Als unsere Tonne umgekippt wurde, schleuderte mich
das Schicksal geradewegs in einen Gulli, wo ich fast kläglich ertrank.
Glücklicherweise kam gerade ein Stück Holz vorbei, das mir das Leben rettete. Es
nahm mich mit nach Nirgendwo. Wir hatten trotz des Gestankes eine schöne Zeit
miteinander und spielten oft mit den Ratten Fangen. Nach einigen Tagen kamen wir
ins Klärwerk. Dort wurde meinem Leben ein Ende gesetzt. Ich wurde in tausend
Teile zerfetzt. Trotzdem kann ich eigentlich auf ein sehr abenteuerliches Leben
zurückblicken. Und hier im
Sockenhimmel fehlt es mir sowieso an nichts.
Verena Maier, 4. Klasse, 2005/06
Es fing alles in einer riesigen Fabrik an. Ich war zuerst ein langer dünner
Faden und dann wurde ich zu einem Knäuel aufgewickelt. Von der Fabrik aus wurde
ich in eine riesen Lagerhalle transportiert. Dort musste ich einige Zeit lang
bleiben. Doch eines Tages wurde ich in einem Wollgeschäft in ein Regal gelegt.
Dort lag ich auch wieder einige Zeit nur so herum. An an einem Tag kam eine alte
Frau ins Geschäft um Wolle zu kaufen. Ich zeigte mich von meiner besten roten
Seite und so entschied sie sich für mich. Sie kaufte noch zwei Wollknäuel in der
gleichen Farbe. Als wir bei ihr zu Hause ankamen, wurden wir zu Socken
gestrickt. Das war eine feine Massage. Als sie uns fertig gestrickt hatte,
wurden wir von stinkenden Kinderfüßen angezogen. Nach einem Tag in Schuhen
wurden wir in die Waschmaschine geworfen, wo es ziemlich heiß war. Wir wurden
auf einem Wäscheständer getrocknet und im Anschluss daran zusammengelegt. Danach
wurden wir in einen Kleiderschrank verräumt. Doch leider nicht lange, denn wir
wurden schon bald darauf wieder angezogen. Dieser Vorgang wiederholte sich so
oft, bis ich ein Loch hatte, ganz vorne an der Spitze war es. Am Anfang war es
nicht schlimm, da das Loch nur ganz klein war, aber mit der Zeit wurde es immer
größer. Somit wurde ich nicht mehr gewaschen. Ich wurde in eine Ecke geworfen,
wo ich einige Zeit lag – bis mich eine Frau fand. Sie nahm uns mit, legte uns in
ein großes Ofenloch und zündete uns an. So blieb nur noch ein Häufchen Asche von
uns übrig.
Stefanie
Egerbacher, 4. Klasse, 2005/06
Mein Name ist Susi Socke, ich war einmal ein wunderschöner, zufriedener und
großer Socken. Doch heute bin ich hässlich, deprimiert und winzig. Wie es soweit
kam? Also, es fing an in Afrika, ich wurde von Kinderhänden liebevoll
hergestellt. Eines schönen Morgens verband mich ein starkes Band mit einem
anderen Socken, einem männlichen Socken namens Fred. Wir wurden verpackt und zu
einem Flughafen gebracht. Im Frachtraum herrschte ein wildes Durcheinander.
Erste Klasse war das nie im Leben! Naja, als wir ankamen in Kufstein, waren all
diese Strapazen vergessen, es war wunderschön. Fred und ich hatten uns
geschworen immer zusammen zu bleiben, für immer und ewig, doch nichts geschah
wie geplant. An einem Freitagnachmittag kam eine seltsame Frau ins Geschäft, wo
wir schon einige Tage lebten. Sie betrachtete mich, berührte mich und probierte
mich schließlich an. Es lief mir kalt den Rücken hinunter, als meine zarte Haut
ihre Füße, die von Warzen und Hühneraugen übersät waren, berührte. Das wohl
größte Problem an diesem weiblichen Zweibeiner war, dass ihre Füße
unterschiedlich groß waren und jeder einzelne ihrer Zehen aussah, als gehöre sie
zu einem anderen Menschen. Ihre Füße hatten die Größe 42 und 45, also wurde ich
von meinem Liebsten, Fred, getrennt. Und man glaubt es kaum, das war noch nicht
einmal das Schlimmste, was mir dieser Unmensch antat. Kaum waren wir bei ihr zu
Hause angekommen, stülpte sie mich über ihren stinkenden Fuß. Am nächsten Tag
zwängte sie ihre Treter, samt mir, in schweißgebadete Schuhe. Ich fiel von dem
Gestank ihrer Käsezehen in Ohnmacht. Als ich wieder aufwachte, befand ich mich
in einem großen, runden Behälter. Mir wurde erst später klar, dass es sich bei
diesem großen, runden Gefäß um eine Waschmaschine handelte. Wasser drang von
allen Seiten in die Trommel der Maschine. Es war kochend heiß und mein seidiger Körper konnte dieser Belastung
nicht standhalten. Ich wurde kleiner und kleiner und ganz bleich. Der Trockner
gab mir dann noch den Rest. Als meine Besitzerin sah, was mit mir passiert war,
schleuderte sie mich, ohne auch nur einen Augenblick nachzudenken, aus dem
Fenster. Ich konnte die Autos gar nicht zählen, die mich rücksichtslos
überrollten. Eines Tages nahm mein Leben eine unerwartete Wendung. Ich wurde
mitgenommen, das was noch von mir übrig war, und auf eine riesige Müllhalde
gebracht. Dort traf ich meinen geliebten Fred wieder. In einer Geschichte mit
einem Happy End würden wir, also Fred und ich, wahrscheinlich glücklich und
zufrieden bis ans Ende unserer Tage leben, doch mein Leben endet nicht
glücklich. Ich sehne mich nach der Müllpresse, denn der Gestank und die
Einsamkeit sind einfach nur furchtbar. Fred nahm sich das Leben. Er trennt jede
einzelne Masche seines Körpers auf. Ich überlege auch schon Selbstmord zu
begehen.
Tatjana Lintner, 4. Klasse, 2005/06
Liebevoll wurde ich aus einem pinkfarbenen Wollknäuel zu einem Socken gestrickt.
Die alte Dame, die mich strickte, hatte warme, sanfte Hände und strickte Abend
für Abend an mir und meinem Zwillingsbruder Fred. Wir wuchsen und wuchsen Tag
für Tag ein Stück weiter. Eines Tages nahm uns die alte Dame und packte uns in
einen kleinen Sack, plötzlich wurde es kalt und einige Schneeflocken drangen in
den Beutel, wo wir uns zusammengekuschelt hatten. Fred und ich hatten Angst,
schreckliche Angst. Nach einer Weile hörten wir ein lautes Klopfen. Fred hob
mich auf seine Schultern und ich guckte über den Rand hinaus. Ein kleines,
blondhaariges Kind öffnete die Tür. Die alte Dame trat in die Wohnung ein und
öffnete den Sack. Ihre warmen, alten Hände zogen uns heraus und legten uns dem
kleinen Mädchen in die Hand. Dann meinte sie: „Kleines, probier sie doch einmal
an!“ Das Mädchen nahm uns und rannte in sein Zimmer. Es zog seine alten Socken
aus und mich und meinen Bruder an. Ein schrecklicher Geruch stieg in unsere
Nasen und wir hatten das Gefühl beinahe zu ersticken. Das Mädchen rannte zurück
zu der alten Dame und den Eltern. Wir hatten das Gefühl zwischen Boden und ihren
Füßen eingeklemmt zu sein. Dieser stechende Geruch in der Nase und dieser
Schmerz waren nicht lange auszuhalten. Nach einer Weile musste die alte Dame
wieder gehen. Sie ließ uns aber zurück. Nun waren wir auf uns alleine gestellt.
Die alte Dame hatte uns im Stich gelassen. Als das kleine Mädchen schlafen ging,
zog es uns aus und wir ergriffen die Möglichkeit zu fliehen. Stinkend und platt
gedrückt schleiften wir uns mit unseren letzten Kräften aus dem Zimmer, die
Treppen hinunter, bis vor die Haustür. Dort saßen wir nun und wussten nicht, wie
wir an die frische Luft gelangen sollten. Jetzt war Teamwork angesagt. Mein
Bruder Fred und ich zogen uns am Vorhang, der an einem Fenster neben
der Tür hing, hinauf und schwangen uns auf die Türklinke. Es war abgesperrt,
doch der Schlüssel steckte. Fred nahm seinen ganzen Mut zusammen und hängte sich
mit dem Kopf nach unten von der Türklinke zum Schlüssel, drehte ihn herum und
wir waren frei! Endlich an der frischen Luft! Mit unseren letzten Kräften
rannten wir durch den kalten Schnee zu der alten Dame zurück, die uns mit Liebe
zurücknahm und uns vor dem Ofen trocknete.
Hans spazierte mit seinem Hund Lucky auf die Wiese. Er sagte zu ihm: „Wenn du
jetzt brav das Stöckchen holst, bekommst du eine riesige Portion Hundecracker!"
Dem Hund lief schon das Wasser im Mund zusammen. Das Herrchen schmiss mit voller
Wucht den Stock in die Luft, er landete am Ende der Wiese. Lucky rannte, so
schnell er konnte, dem Stock hinterher, packte ihn mit den Zähnen und sauste
schneller als der Blitz zum Herrchen zurück. Der Mann lobte den kleinen Hund und
schmiss das Stöckchen wieder und wieder. Der Hunde brachte es brav jedes Mal
zurück. Eva-Maria Lengauer-Stockner, Kathrin Steinbacher, 1. Klasse, 2006/07 „He, Fifi! Komm mal her!", rief Stefan seinen Hund. „Wenn du mit mir spielst,
gibt es frisches Futter!" Fifi lief gleich los und holte einen Stock. Stefan
nahm ihn und war ihn weit weg. Fifi rannte los und brachte ihn gleich wieder
zurück. Stefan warf ihn noch einmal und wieder holte Fifi den Stock zurück. „Und
noch einmal!", sagte Stefan. „Braver Fifi!" Bianca Freismuth, 1. Klasse, 2006/07 Gestern war ich bei meinem Freund eingeladen. Weil ich spät dran war, nahm ich die Abkürzung durch eine alte, schmale Gasse. Es war schon dunkel. Ich hatte mit einer leeren Büchse Fußball gespielt. Erneut wollte ich die Dose treten, aber ein kleiner, eingeschüchterter Hund sah mich mit ängstlichen, großen Augen an. Ich sagte: „Ach, bist du süß, ich nehme dich mit nach Hause." Als daheim ankam, schimpfte mich meine Mutter, weil ich so spät dran war. Und sie war ganz beeindruckt von dem süßen Hund. Aber sie erklärte mir: „Ich habe leider eine Hundehaar-Allergie, wir können ihn nicht behalten." „Aber, aber er kann doch immer bei mir sein", schluchzte ich traurig. Ich ging mit ihm spazieren und wurde sehr nachdenklich. Was sollte ich mit ihm machen? Plötzlich schrie mich ein Mann von der Seite an. „Was machst du mit meinem Struppi? Er ist mir gestern ausgebüchst und du behältst ihn dir einfach!" Beschämt wurde ich kleiner und kleiner und stotterte: „Ich habe ihn auf der Straße gefunden." „Du kannst ihn ja jeden Tag besuchen, aber das nächste Mal, wenn du einen Hund findest, melde das in der Gemeinde!" Der Hund war wieder glücklich und ich auch. Eva-Maria Lengauer-Stockner, 1. Klasse, 2006/07 Als Stefan eines Tages auf dem Heimweg war, sah er am Boden eine Dose. Stefan trat gegen sie und spielte Dosenfußball. Übermütig schoss er sie in eine Gasse. Stefan lief los, um sie zu holen. Dabei sah er etwas Merkwürdiges. Neben der Dose lag ein kleiner Hund und schaute Stefan mit treuherzigen Augen an. „Nanu?", dachte Stefan. Kurz entschlossen hob er den Hund auf und trug ihn zu sich nach Hause. Er traute sich nicht recht in die Wohnung zu gehen, weil er Angst hatte, dass ihn die Mutter schimpfen würde. Aber dann klingelte er doch. Die Mutter öffnete die Tür und fragte: „Wo hast du denn den Hund aufgegabelt?" Stefan erzählte der Mutter seine Geschichte. Da sagte sie: „Nimm ihn mit und bringe ihn dahin, wo du ihn gefunden hast!" Stefan nahm den Hund traurig auf den Arm und wollte die Treppe hinuntergehen. Da kam der Vater und fragte: „Wo willst du denn mit diesem kleinen Hund hin?" Stefan erzählte ihm die Geschichte und was die Mutter gesagt hatte. Der Vater nahm Stefan an der Hand und sie gingen in die Wohnung. Der Hund wartete vor der Tür erwartungsvoll auf die beiden. Endlich kamen sie heraus. Stefan freute sich, weil die Mutter nachgegeben hatte. Er durfte den Hund behalten. Im Tierheim hatten sie auch schon angerufen, aber der Besitzer war nicht aufzufinden. Stefan nannte den Hund „Schwarzer". Bianca Freismuth, 1. Klasse, 2006/07 Stefan hatte einen Schneemann gebastelt. Er setzte ihm einen großen, schwarzen Hut auf seinen Kopf und gab ihm einen Ast als Besen. Später kam Hans herbei. Er schaute den Schneemann an und schubste ihn einfach um. Als Stefan nach dem Mittagessen wieder in den Garten kam, sah er mit Grauen, dass der Schneemann zerstört worden war. Er fing schrecklich zu weinen an. Sein Bruder sah Stefan und den kaputten Schneemann und dachte: „Das war bestimmt wieder der doofe Hans. Na, dem werde ich es zeigen!" Stefans Bruder bastelte sich ein Schneemannskostüm, das genau so aussah wie ein echter Schneemann. Am Abend schlüpfte er in das Kostüm und sagte zu sich: „Wenn Hans vorbeikommt, dann wird er eine Überraschung erleben, die sich gewaschen hat!" Nun ging der Bruder in den Garten und wartete geduldig auf Hans. Endlich kam er pfeifend heranspaziert. Als er den Schneemann sah, sagte er: „Der sieht ja noch hässlicher aus als der vorhin! Dem werde ich es zeigen!" Er versuchte ihn umzuschubsen, aber es ging nicht. Er versuchte es noch einmal, aber er blieb stehen. Stefan schaute aus dem Fenster und lächelte. Denn er wusste vom Plan. Hans blickte verdutzt auf den Schneemann und dachte: „Was ist denn mit dem Schneemann los?" Er wollte gerade gehen, da piekste Stefans Bruder ihm mit dem Ast in den Hintern. „Aua!", schrie Hans laut und deutlich. Stefan, der aus dem Fenster sah, fing an zu lachen. Hans schaute noch verdutzter, denn als er sich umdrehte, stand nur ein Schneemann da. „Komisch", sagte er und ging weiter. Stefan aber lachte so laut, dass er fast keine Luft mehr kriegen konnte. Er bedankte sich bei seinem Bruder. Und Hans traute sich nie mehr in ihren Garten. Bianca Freismuth, 1. Klasse, 2006/07 Ganz weit in Nordgrönland sitzt auf einem Eisberg die Kältehummel. Sie ist 20000 kg schwer und möchte gerne fliegen. Ihre Flügel sind aber viel zu schwach. Trotzdem lässt sie sie dauernd auf und ab schwirren, weil sie hofft, es gelinge ihr eines Tages doch noch. Dadurch bewegt sich die eiskalte Luft so stark, dass diese bis zu uns kommt. Den ganzen Winter lang übt die Kältehummel, bis sie im Frühling erschöpft einschläft. Zum Glück, denn sonst hätten wir keinen Sommer. Im Sommer schläft die Kältehummel und träumt, sie könne fliegen. Und dann ist da noch ein Eisbär. Er ist Postbote und trägt allen Grönlandbewohnern die Post aus, so auch der Kältehummel. Die ist sehr traurig, dass sie nicht fliegen kann und sagt: „Diese blöden Flügel! Wollen und wollen einfach nicht fliegen, obwohl ich schon alles ausprobiert habe!" Der Eisbär hört ihr Klagen und denkt: „Ich werde der armen Hummel helfen!" So denkt er sich einen Plan aus und grübelt die ganze Nacht. Die Hummel kann auch nicht schlafen, weil sie so traurig ist. Am nächsten Tag hat der Eisbär seine Idee zu Ende gedacht. Er bastelt Flügel, und zwar aus Seide. Später packt er sie ein und macht sich auf den Weg zur Kältehummel. Als er bei ihr angekommen ist, ruft er: „Hummel! Hier ist ein Paket für dich angekommen!" Die Hummel schaut verwundert und meint: „Ich habe aber keine Post erwartet!" Der Eisbär gibt es ihr und geht gleich darauf weiter. Die Hummel öffnet das Paket und wundert sich noch mehr, als sie die Flügel sieht. Dann stößt sie ein Jubeln aus und ruft: „Endlich habe ich Flügel!" Sie schnallt sie sich auf den Rücken und fliegt über das Eis und den Schnee. Dann passiert etwas, das noch nie passiert ist: Der Schnee wird aufgewirbelt und wird bis hierher zu uns geblasen. Die Hummel ist demjenigen, der ihr die Flügel geschenkt hat, sehr dankbar, und wir haben Schnee. Bianca Freismuth, 1. Klasse, 2006/07
Aus Mangel an Beweisen war Antony Cato frei gelassen worden. Er traf sich mit
seinen Komplizen in der Bar, um seine Freilassung zu feiern. Lukas Pfurtscheller, 3. Klasse 2006/07 In Südtirol
lebte einmal ein Bauer auf einem Hof. Er war noch jung und hatte das verlassene
Anwesen erst vor kurzem gekauft. Daniel
Ellmerer, Markus Mayrhofer 4. Klasse, 2007/08 Die
Katzenstadt Lukas
Pfurtscheller, 4. Klasse, 2007/08 Eines Tages
ging ich mit meinem Vater spazieren, als wir unseren Nachbarn sahen. Wie
gewöhnlich blieben wir stehen und er fing an zu reden. Er sagte zu uns: „Wir
haben jetzt ganz kleine Katzen bekommen.“ Behutsam nahm er die kleinen
Babykatzen und zeigte sie uns. Sie waren so niedlich. Daraufhin wollte ich auch
kleine Katzen haben. Aber daheim überlegte ich es mir anders. Zur Zeit will ich
keine mehr. Man muss sich jeden Tag um die Katzen sorgen. Manche Leute mögen das
und kümmern sich das ganze Leben darum. Leo Zubonja,
4. Klasse, 2007/08 |
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