Da Zeitzeugen versterben und es bald niemanden mehr gibt, der über die
Gräueltaten der Nationalsozialisten berichten kann, ist man als
engagierte Lehrperson umso mehr bemüht, jemanden zu finden, der einen
Eindruck von dieser Epoche vermitteln kann.
Dies gelang dem Tiroler Schauspieler Gregor Kronthaler, der am Dienstag,
dem 25. Februar zu Gast in der NMS 2 in Kufstein war,
mit der szenischen Lesung „1000 Tage“.
Diese beruht auf dem Buch „1000 Tage im KZ: Ein Erlebnisbericht
aus den Konzentrationslagern Dachau, Mauthausen und Gusen“ von
Erwin Gostner.
Herr Kronthaler vermittelte auf lebendige Weise dem Publikum, welchen
Qualen und Peinigungen man ausgesetzt war, wenn man das Naziregime
ablehnte und kritisierte. Ursprünglich als Theaterstück aufgeführt,
wurde das Stück für die Aufführung in Schulklassen adaptiert und die
Buben und Mädchen verfolgten seine spannende Darbietung, die keinen
Moment Langeweile aufkommen ließ. Untermalt von passender Musik und
Geräuschen – mir blieb vor allem das Geräusch des Zuges bei der Fahrt
nach Dachau in Erinnerung – und mit wenigen Requisiten ausgestattet
erhielten die Zuseher und Zuseherinnen wirklich einen Eindruck von der
Gefühlswelt, die die Menschen hatten, als sie in Konzentrationslager
deportiert wurden.
Allen Lehrerkollegen und -kolleginnen kann diese Aufführung nur
empfohlen werden, denn sie vermittelt einen guten Einblick, wie
Mitbürger damals miteinander umgingen und zu Feinden wurden, wenn man
den Nationalsozialismus kritisch betrachtete.
Bericht und Fotos: Richard Pirchmoser - Danke!